Alan Ebnother / Werk  1069

Alan Ebnother arbeitet «in Grün»: «Das Grün ist eine unendlich ruhige Farbe.» Dabei spielen sich in Wirklichkeit Dramen auf seinen Bildern ab, weshalb der Künstler verlangt, sie anzuschauen. «Verdammt, schaut einfach hin! Was zum Teufel seht ihr denn? Denkt ihr, das ist Spaß oder romantisch!» Wer partout nur Grün sieht, macht es sich allemal zu leicht. Ebnother, der ausgebildete Balletttänzer in der Stuttgarter, dann Hamburger Neumann-Truppe, setzte nach 1975 Spachtel und Pinsel ein, um den Pas de deux auf die Leinwand zu übertragen: Pastos häuft er die Pigmente auf, greift in die monochrom grüne Fläche und tänzelt mit einem Spachtel- oder Pinselschritt über die nasse Farbe hinweg, die glatte Oberfläche wird von kaum wahrnehmbaren Farbaufwerfungen durchbebt. Der Künstler gibt der Farbe dadurch Form, Gestalt, und nur dadurch, denn weder Rahmen noch Binnenzeichnung lässt er zu, um einen festen Halt zu finden. Selbst der Bildträger scheint unter dem pastosen Farbauftrag zu verschwinden