Franziska Reinbothe

Franziska Reinbothe  Malerei

geboren 1980 in Berlin – lebt und arbeitet in Leipzig

Franziska Reinbothe in der Galerie Klaus Braun 09-2022

Franziska Reinbothe visualisiert die schöpferische Kraft der Zerstörung und führt damit einen Gedanken fort, den bereits Emil Schumacher geäußert hatte, nämlich dass die negative Kraft für die Schöpfung ebenso unabdingbar ist wie die positive. Dieses dialektische Wechselspiel wird bei Reinbothe zu Ende geführt. Der Akt der Dekonstruktion löst hier die Struktur auf, in der das illusionistische Tafelbild gefangen ist, und schließt den Konstruktionsprozess endgültig ab. Dies geschieht, indem die Künstlerin die Leinwand abzieht, zerknittert oder faltet, den Keilrahmen demontiert oder gar zusammen mit der bemalten Leinwand in kleine Stücke zerlegt und so eine neue, ungewohnte Ordnung schafft. Wenn sie damit die vom Tafelbild geprägte Rezeptionsweise außer Kraft setzt, legt sie im gleichen Atemzug den Blick auf die materielle Form hinter der Illusion frei, die ein Bildwerk im klassischen Kontext verkörpert.

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